Mit Geldanlagen ist es wie mit Erfindungen. Sie brauchen den richtigen Zeitpunkt und das passende gesellschaftliche Klima, um erfolgreich zu sein. Schon die Chinesen erfanden im Jahr 1041 den Buchdruck, ohne dass er im Land aber eine große Popularität erfuhr. Dadurch blieb sein Potenzial weitgehend ungenutzt.
Erst als über 400 Jahre später Johannes Gutenberg in Mainz ebenfalls eine Maschine zum Buchdruck fertigstellte, konnte der Siegeszug dieses neuen Mediums beginnen. In Europa konnte ein Großteil der Bevölkerung nicht lesen, weswegen sie neugierig die Abbildungen und Karikaturen betrachtete, die jetzt zunehmend die Runde machten. Es gab also einen Markt für dieses neue Produkt.
Mit Impact Investing und den Vereinten Nationen verhält es sich ähnlich. Hätte die UN im Jahr 1965 einen Beschluss über, 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung‘ beschlossen, wären diese kaum zu Kenntnis genommen worden. Damals war das kollektive Bewusstsein für einen rücksichtsvollen Umgang mit den Ressourcen der Welt noch nicht entwickelt. Umweltverschmutzung wurde als Preis für den Fortschritt akzeptiert, wozu auch vergiftete Flüsse und Smokwolken über den Städten gehörten. Außerdem bedrohte der Konflikt zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion die Existenz der Menschheit.
Siebzehn UN-Ziele für eine bessere Zukunft
Ein halbes Jahrhundert später sieht die Sache ganz anders aus. Der Kalte Krieg ist Vergangenheit, es gab den Super-Gau in Tschernobyl, den Schock über das Ozonloch und die Sorge über schmelzende Eismassen an den Polen. Weltweit demonstrieren mittlerweile Menschen für mehr Klimaschutz, während sich auch die politischen Führer der meisten Staaten dazu bekennen.
Und in diese Atmosphäre hinein entwickelten die UN ein ehrgeiziges Klimaschutz-Programm, die Agenda 2030. Insgesamt besteht es aus siebzehn Zielen, die bis ins Jahr 2030 realisiert werden sollen. Dazu gehören unter anderem „Armut beenden“, „Ernährung sichern“, „Gesundes Leben für alle“, „Bildung für alle“, „Wasser und Sanitätsversorgung für alle“ und „Menschenwürdiges Arbeiten für alle“. Diese Ziele sollen möglichst schnell erreicht werden, wobei die Vereinten Nationen dabei die Verantwortung nicht nur bei den Staaten sehen, sondern auch bei der Wirtschaft. Und an dieser Stelle bekommt das Impact Investing seinen Auftritt.
Impact Investings sind die Feuerwehr unter den Geldanlagen
Gerade weil der Zeitplan ehrgeizig ist, diese 17 Ziele bis ins Jahr 2030 zu schaffen, sind Impact-Investments ideale Anlageformen. Schließlich handelt es sich bei ihnen um „anpackende“ Geldanlagen, die auf einen möglichst zeitnahen nachhaltigen Effekt ausgerichtet sind. Impact Investments sind so etwas wie die Feuerwehr unter den Geldanlagen. Sie kommen schnell und versuchen möglichst rasch das Problem in den Griff zu bekommen.
Die siebzehn UN-Ziele sind nicht nur für die Zukunft der Menschheit und des Planeten von hoher Bedeutung, sondern sie katapultieren das Impact Investing auch in die erste Reihe der populären Geldanlagen.
Impact Investing spielt beim Reparieren der Welt eine entscheidende Rolle
Nie zuvor hat die Staatengemeinschaft bei der Lösung fundamentaler Probleme so sehr auf die Wirtschaft gesetzt. Banken, Stiftungen und Unternehmen werden ermuntert, in Geldanlagen zu investieren oder diese anzubieten, die dem nachhaltigen Sektor zuzurechnen sind. Mit anderen Worten: die Vereinten Nationen sehen in Impact Investing ein Werkzeug, das beim Reparieren der Welt eine entscheidende Rolle spielen kann.
Der Klimawandel war der historische Zeitpunkt und die Vereinten Nationen die ‚Druckerpresse‘, die dem Impact Investing eine wichtige Rolle bei der Lösung gravierender Probleme zuwies. Damit hat die Staatengemeinschaft mehr für diese Anlageform getan, als es jemals ein einzelnes Land, ein Philanthrop oder ein Konzern hätte tun können. Für die UN steht fest, dass für das Erreichen der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung‘ Impact Investing unersetzlich ist.