Impact Investing in Family Offices und die Bedeutung von Finanzbildung

Von Christian Stadermann, Co-Founder und Managing Partner BeeWyzer GmbH und Anbieter von Virtual Family Office Services mit Logos Patrimon

In der DACH-Region werden immer mehr Single Family Offices gegründet oder ausgebaut, die – vor allem wenn es die NextGen, die junge Generation von Vermögensinhabern, betrifft – sich auch zunehmend mit Impact Investing beschäftigen. 

Diese beiden Trends sind hauptsächlich auf folgende Gründe zurückzuführen:

1. Die signifikante Zunahme der Anzahl von sehr vermögenden Personen/Familien, vor allem aus der ersten und zweiten Nachfolge-Generation der Nachkriegs-Unternehmer

2. Der spätestens seit der Finanzkrise stark gewachsene Wunsch nach Selbstkontrolle über das Familienvermögen und seine Steuerung

3. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld, das wohlhabende (unternehmerische) Familien dazu zwingt, nach einer Überrendite zu suchen, die sich stark in alternativen Anlageklassen findet – vor allem in Direktbeteiligungen, Sachwerte und Private Equity Anlagen mit häufig sehr individuellen Investment Strategien. Dabei soll aber zunehmend die Philosophie des Impact Investing in der Welt von unternehmerischen Direktinvestments berücksichtigt werden.

4. Der ebenfalls stark gewachsene Wunsch nach strategischer und effizienzorientierter Philanthropie. Also der Ansatz, unternehmerisches Denken mit sachgerechter Erfolgskontrolle einzubringen, wenn man Gutes tut.

5. Die hohe Bedeutung von Privatsphäre und Schutz des Familienvermögens in Zeiten globaler Schocks, aber auch hoher (steuerlicher und regulatorischer) Anforderungen und Berichtspflichten

6. Die veränderte Haltung der jungen Generation mit starker Verpflichtung auf Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung. Ob Arbeit, Vermögen oder Vergnügen – ohne eine konsistente Wertorientierung oder Mission erfolgt kein Engagement.

Selbst mit den Inhalten der Vermögensstrukturierung und der Finanzplanung beschäftigen

Der Ansatz zur stärkeren Selbstkontrolle des Vermögens wird durch die sich ständig verbessernden und wachsenden digitalen Angebote in der Branche noch unterstützt: Von Robo-Beratung bis hin zu Angeboten digitaler Steuerungs- und Reporting-Software. Dies erfordert aber gleichzeitig, dass wohlhabende Familien sich immer stärker selbst mit den Inhalten der Vermögensstrukturierung und der Finanzplanung beschäftigen müssen. Man kann leider (oder auch zum Glück) nicht alles delegieren, vor allem nicht die grundlegende Vermögensstruktur und die ganzheitliche Kontrolle über alle Vermögenswerte hinweg. 

Aber nicht jeder Unternehmer oder NextGen ist auch ein erfahrener Asset Manager oder Privatbankier. In Zeiten sich häufender geopolitischer Unsicherheiten ist eine ganzheitliche Vermögensverwaltung keine leichte Aufgabe, wenn das Vermögen sicher und vor allem auch nachhaltig und mit messbarem Impact an die nächste Generation übertragen werden soll. Infolgedessen wird die finanzielle Ausbildung der nächsten Generation von entscheidenderer Bedeutung sein, damit die NextGen das Vermögen unter all diesen großen Anforderungen steuern kann. Die gegenwärtige und die nächste Generation von Unternehmerfamilien sollte also über ausreichendes Wissen und Erfahrung verfügen, mit ihren komplexen Finanzen umgehen zu können oder klare Anforderungen an ihr Beraternetzwerk für die Vermögensstruktur und die Auswahl konkreter nachhaltiger Anlageprodukte formulieren zu können. 

Lernvideos machen Wissen verständlich und konkret praktisch umsetzbar

Deshalb haben Christian Stadermann und Peter Brock die BeeWyzer GmbH gegründet (www.beewyzer.com), die Video-Trainingsprogramme für diese Themen gestaltet. Online – so kann man an jedem Ort mit WLAN und zu jeder Zeit seine Vermögens-Lernreise in den Alltag integrieren. Lernvideos machen Wissen verständlich und konkret praktisch umsetzbar: in Worksheets kann man das Erlernte wiederholen und vertiefen. Tools helfen, das Wissen direkt für die eigene Situation anzuwenden. Dieser „Enabling-Charakter“ ist entscheidend, denn allzu häufig haben Schulungen zu Vermögensthemen entweder einen zu engen Fokus oder sind sehr akademisch aufgesetzt, dann kann man am Ende eigentlich nicht mehr, als voher. Die „BeeWyzer NextGen Masterclass“ zum Beispiel enthält nicht nur Module zur Bestimmung der eigenen Strategic Asset Allocation, Implementierung der Anlagestrategie und Strukturierung des Vermögens sowie zum Controlling und Risk Management. Das Lernprogramm enthält auch Module zur Bestimmung der Familienwerte, zur Erstellung einer Familienverfassung und unterstützt die nächste Generation bei der Bestimmung eines eigenen Weges für die Involvierung im Unternehmen und/oder auf der Vermögensseite, um Impact auf allen Ebenen umzusetzen.

Impact Investoren wollen bewusst und proaktiv auch eine finanzielle Rendite erzielen

Zusätzlich zu den oben genannten Themen kommt im Rahmen der Suche nach neuen und interessanten nachhaltigen Anlagestrategien zunehmend die konkrete Umsetzung einer Impact Investing Strategie ins Spiel. Hier ist es wichtig, dass sich vermögende Privatpersonen mit konkreten Umsetzungsalternativen und Lösungen für nachhaltige Vermögenssteuerung, Impact Investing und philanthropische Strategien beschäftigen. Insbesondere Vertreter der nächsten Generation treiben häufig diese Investment-Philosophie voran, da sie sehr oft nicht mehr nur in die Fußstapfen ihrer Eltern treten wollen. 

Es ist ihre Absicht, ihren gesellschaftlichen Status nicht nur durch Spenden an Wohltätigkeitsorganisationen zu untermauern, sondern bei allen ihren Investitionen und unternehmerischen Aktivitäten, die Welt ein wenig besser zu machen – seien es operative Aufgaben in Sozialunternehmen oder Investments in Impact Investing-Fonds. Sie wollen bewusst und proaktiv sowohl eine finanzielle Rendite erzielen, streben aber auch eine gesellschaftliche oder ökologische Zusatzrendite an, die bewertet und gemessen werden kann – dies sind ja die Voraussetzungen für echte Impact Investments.

Mehr Marktteilnehmer und Organisationen wollen das Impact-Ökosystem verbessern

Im deutschsprachigen Raum, aber auch generell in Europa ist Impact Investing als konsequenteste Stufe des nachhaltigen Investierens erst in einer starken Wachstumsphase und noch relativ intransparent. Die Hauptgründe dafür könnten in der unterschiedlichen Struktur und Finanzierungsquellen des Wohlfahrtsstaates sein. Langsam aber sicher wird das Thema auch im deutschsprachigen Raum zum Mainstream und es gründen sich immer mehr Marktteilnehmer und Organisationen, die das Ökosystem verbessern und Fachwissen zum Thema in der Breite verfügbar machen, zum Beispiel das Impact Investing-Magazin www.impactinvestings.de oder auch die Bundesinitiative Impact Investing (www.bundesinitiative-impact-investing.de) oder eben BeeWyzer (www.beewyzer.com), die mit ihren Videolernprogrammen zu einem besseren Verständnis und Know-how für eine nachhaltige Übertragung von Vermögenswerten von Generation zu Generation beiträgt.