Die Studie „Unlocking Private Assets for Impact. How to increase the flow of private capital from wealthy individuals and families to impact-led enterprises in the UK“ von Big Society Capital, The Beacon Collaborative und The Researchery befasst sich mit der Frage, wie sogenannte High Net Worth Individuals (HNWI) und ihre Familien fürs Impact Investing begeistert warden können.
Dass das Impact Investing ein bedeutender Aspekt für den Finanzmarkt und die sozial-ökologische Wende ist, ist allgemein bekannt. Ebenso bekannt ist auch, dass diese Anlageidee noch in den Kinderschuhen steckt und große Entwicklungspotenziale hat. Dabei erstreckt sich die Bedeutung des Impact Investing über alle Anlageklassen und zieht Anleger aller Kategorien an, und seine Bedeutung sollte daher nicht unterschätzt werden. Das stellt die Studie „Unlocking Private Assets for Impact. How to increase the flow of private capital from wealthy individuals and families to impact-led enterprises in the UK“ heraus, die sich auf Großbritannien bezieht. Die Studie wurde von Big Society Capital, The Beacon Collaborative und The Researchery erstellt.
Der Hintergrund: Laut dem Global Impact Investing Network (GIIN) ist die Beschleunigung des Wachstums von Impact Investing für die Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der vereinten Nationen (SDGs) absolut unerlässlich. Diese Ziele werden es der Menschheit ermöglichen, eine bessere und nachhaltigere Zukunft für alle zu erreichen, indem sie die Armut beseitigen, den Hunger in der Welt beenden, die Menschenrechte für alle verwirklichen, die Gleichstellung der Geschlechter erreichen, die Umweltzerstörung verringern und einen transformativen Plan für Menschen, Planeten und Wohlstand liefern.
Impact-Investitionen ohne Hindernisse
Dabei sind laut der Studie sogenannte High Net Worth Individuals (HNWI) und ihre Familien wichtige Akteure im Ökosystem, die mit ihren eigenen unternehmerischen Perspektiven und ihrer Vorstellungskraft eine herausragende Rolle bei der Unterstützung von Möglichkeiten zur sozialen und ökologischen Transformation durch wirkungsorientierte Unternehmen spielen. Sie haben den Ermessensspielraum, die Wirkung ihrer Investments zur Priorität zu erklären. „Da sie oft den Grundstein für einige der vielversprechendsten neuen Innovationen zur Bewältigung der drängenden Herausforderungen unserer Zeit legen und den Weg für mehr institutionelle Investitionen ebnen, halten wir es für entscheidend, dass mehr vermögende Privatpersonen und Familien für Impact-Investitionen gewonnen werden, damit sie von den Vorteilen profitieren können, ohne durch vermeintliche oder tatsächliche Hindernisse behindert zu werden“, heißt es in „Unlocking Private Assets for Impact“.
Jüngere Vermögende suchen sozialen Zweck als roten Faden
Diese wichtigen Akteure wünschen sich also der Studie zufolge einen ganzheitlicheren und werteorientierten Ansatz für ihre Vermögensverwaltung und zeigen die Flexibilität, die Handlungsfähigkeit und die Bereitschaft, als Erste zu handeln und sich schnell für den sozialen Wandel einzusetzen. Dies unterscheidet sie von anderen Anlegertypen. Die jüngere Generation der HNWI strebt eine Abstimmung (das aus dem Impact Investing bekannte „alingment“!) zwischen ihrem Konsum von Gütern und Dienstleistungen, ihren Investitionen und ihrer Philanthropie an, wobei der soziale Zweck den roten Faden bildet. Ebenso wichtig ist es, dass sich alle Akteure des Ökosystems der Herausforderung stellen und die Chancen für mehr Impact-Investitionen von HNWI in Großbritannien erkennen, indem sie optimale Bedingungen für das Gedeihen und die Expansion des Marktes schaffen. Dabei geht es vielmehr um die Beseitigung lösbarer Hindernisse (wie mangelndes Bewusstsein und Know-how) als um die Schaffung neuer regulatorischer Maßnahmen.
Wichtig ist anlegerorientierte Beratung
Das Vereinigte Königreich bietet laut „Unlocking Private Assets for Impact“ bereits einen fruchtbaren Boden für die Gründung wirkungsorientierter Unternehmen, aber ihr anhaltender Erfolg und ihre Größe können durch eine Finanzinfrastruktur behindert werden, die nicht ausreichend unternehmensorientiert ist und einige vielversprechende Initiativen und die Investoren, die sie unterstützen könnten, ausschließt oder davon abhält. Da die Mehrheit der vermögenden Privatpersonen bei ihren Finanzgeschäften eine Reihe von Beratern in Anspruch nimmt, können potenzielle Impact-Investoren durch eine nicht anlegerorientierte Beratung abgeschreckt oder in ihrer Entscheidungsfindung gelähmt werden, weil sie Impact aus dem Gespräch ausklammern oder nicht nach Möglichkeiten suchen, die bestehenden Hindernisse zu überwinden. Der Preis für die Verringerung oder Beseitigung dieser lösbaren Hindernisse ist eine größere soziale Innovation in dem Tempo, dem Umfang und der Bedeutung, die so dringend erforderlich sind. Dies könnte zusätzlichen privaten Investitionen in Höhe von rund zwei bis elf Milliarden Pfund entsprechen, wenn die Hindernisse für Impact-Investitionen von HNWI beseitigt würden.
Empfehlungen für Verbesserung des Impact Investing-Ökosystems
Die Hindernisse, mit denen HNWI und Familieninvestoren konfrontiert sind, unterscheiden sich nicht von denen, die andere Arten von Investoren betreffen. Sie können jedoch deutlicher spürbar sein. Dies liegt daran, dass HNWI-Investoren und einige Family Offices in der Regel nicht über die gleichen Ressourcen verfügen wie institutionelle Anleger oder Fondsmanager und durch eine Reihe von externen Faktoren wie unzureichend informierte Berater, fehlende Due-Diligence-Prüfungen und deren Kosten, fehlende Daten zum Impact Management usw. behindert werden können.
Dies ist der Studie zufolge eine frustrierende Erfahrung, die zu einer reduzierten Pipeline von Möglichkeiten, zum Stillstand des Fortschritts oder zu weit mehr Arbeit als nötig führt. Als Reaktion auf die festgestellten Hindernisse wurden mehre Empfehlungen vereinbart, die für die Verbesserung des Impact Investing-Ökosystems für HNWI und Familieninvestoren in Großbritannien von zentraler Bedeutung sein sollen. Dazu gehören die Bereiche Wissen und Erfahrung im Bereich Impact Investment, Marketing und Werbung, werteorientierte Beratung einschließlich Impact Investing-Optionen, geeignete Produkte und deren Verfügbarkeit, Steuererleichterungen und damit verbundene Anreize und die Notwendigkeit von Innovationen und Impact-Investitionen durch wohltätige Spendeninstrumente.